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Mit Structogram wird das Zusammenleben einfacher

Wie STRUCTOGRAM® den Fusionsprozess der VR Bank Oldenburg Land eG unterstützt - Interview mit Anja Marowsky von der VR Bank Oldenburg Land eG

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Foto Anja Marowsky

Anja Marowsky, Structogram-Trainerin und Coach bei der VR Bank Oldenburg Land eG

Anja Marowsky unterstützt als Structogram-Trainerin und Coach den Fusionsprozess ihrer VR Bank Oldenburg Land eG

„Wenn wir als zwei Genossenschaftsbanken mit der Fusion zu einer VR Bank Oldenburg Land eG zusammenwachsen wollen mit unseren unterschiedlichen Leitbildern und Führungsansätzen, dann brauchen wir als einen Mosaikstein im großen Gesamtwerk das Training mit Structogram und Triogram“, berichtet Anja Marowsky über ihre Empfehlung an den Vorstand und die Personalleiterin der Bank. Mehr als ein Jahr ist seither vergangen. Anja Marowsky hat unterdessen ihre Ausbildung zur Structogram Trainerin abgeschlossen und mehr als die Hälfte der 180 Kollegen in der fusionierten Bank geschult. Die Reaktionen sind ausschließlich positiv: „Ein großer Mehrwert für mich selbst, jetzt erkenne ich mich besser, jetzt weiß ich, warum etwas mit den Kollegen gelingt“, lauten die anonymisierten Einträge in einem Bewertungsportal. „Mit Structogram wird das Zusammenleben einfacher“, erläutert Anja Marowsky: „Die Kollegen kommen besser mit sich und den anderen zurecht, und die Zahl der Konflikte geht auf Dauer zurück.“

Eine agile Bankkauffrau macht Karriere als Trainerin in der Finanzwelt

Anja Marowsky ist eine agile, aufgeschlossene Frau von Anfang 50. Schon als Kind, erzählt sie, galt sie als wissbegierig, lebhaft und kreativ. Gemeinsam mit zwei Brüdern wuchs sie in einem Unternehmerhaushalt auf. Die Eltern vermittelten den Kindern Werte: Höflichkeit und Wertschätzung gegenüber dem anderen gehörten ebenso dazu wie der Wille, etwas zu gestalten und zu bewegen. Mitte der 1980er Jahren sei sie in eine Bankausbildung „reingerutscht“, erzählt die heutige Trainerin. Damals galt eine solche Ausbildung als Start in ein erfolgreiches Berufsleben. Rückblickend, gesteht sich Anja Marowsky ein, „hätte ich mir auch etwas kreativeres vorstellen können, aber so dachte man damals nicht“. Doch sie verband ihre Kreativität und den im Elternhaus empfangenen Unternehmergeist im weiteren Berufsleben miteinander. Von der Volksbank Visbek eG wechselte sie nach vier Jahren zur Commerzbank nach Bremen, erfuhr Förderung und Weiterbildung und begann nach fünf Jahren als Kundenberaterin eine Trainerausbildung. Sie war Coach, begleitete Kollegen am Arbeitsplatz und erweitere ihr Portfolio um Kommunikation und die Öffentlichkeitsarbeit. Ende der 1990er Jahre kamen zwei Kinder zur Welt. Die Zeit für die Familie in Wildeshausen und die Berufstätigkeit in Bremen wurde sehr knapp, und ein weiterer Wechsel stand an. Der Vorstand der Volksbank Wildeshauser Geest eG Frank Ostertag fragte Anja Marowsky, ob sie nicht zu ihm als Trainerin und Fachfrau für Öffentlichkeitsarbeit wechseln wolle. So verging eine weitere Dekade, bis nun schließlich zwei Genossenschaftsbanken zu einer im Oldenburger Land fusionierten, und Anja Marowsky mit dem Vorschlag Erfolg hatte, das Structogram- und Triogram-Training nach der eigenen Zusatzqualifizierung in ihr Angebot für die Inhouse-Schulung der Bank aufzunehmen.

„Eine relativ einfache Analyse, um mehr über sich selbst zu erfahren“

Anja Marowsky war um 2010 zum ersten Mal in der Weiterbildungseinrichtung der Genossenschaftsbanken in Rastede mit dem Structogram-Training in Berührung gekommen, und sie war sehr begeistert, dass es eine relativ einfache Analyse gibt, um mit Hilfe einiger Fragen, die man sich beantwortet, sehr viel über sich selbst zu erfahren: „Was ich über mich an Interpretation und Beschreibung nach der Beantwortung der Fragen las, traf in weiten Zügen auf mich zu“.

Anja Marowsky ist grün-rot dominiert. Sie ist aufgeschlossen und geht auf die Menschen zu. Aber dank Structogram weiß sie auch, wo ihre Begrenzungen liegen: „Wenn ich dynamisch-aktiv bei einem Kollegen mit einer dominierend blauen Komponente ins Büro stolpere und ihn mit einem Vorschlag überrasche, dann fühlt der sich womöglich überrumpelt, denn er möchte seine Termine planen und sich darauf vorbereiten.“

Mit Structogram wird mit einem Mal vieles klarer im Leben

Noch zehn Jahre nach der eigenen Biostrukturanalyse muss Anja Marowsky in den Trainings schmunzeln, wenn die Teilnehmer die Fragen beantwortet haben, im Buch blättern und die Beschreibung ihrer Persönlichkeit lesen. „Es ist, wie ertappt zu werden, solch eine gute Beschreibung von sich zu lesen. Und mit einem Mal wird allen klar: Warum komme ich mit dem gut zurecht, und warum hakt es dort immer wieder“, berichtet die Trainerin: „Das Zusammenleben wird einfacher, denn mir wird auch klar, dass derjenige, mit dem es immer mal hakt, es gar nicht böse meint. Der ist eben nur anders.“

Ein buntes Bild von Stärken und Schwächen

Im Training mit etwa zehn Teilnehmern bildet Anja Marowsky Arbeitsgruppen und lässt diese die Stärken und Schwächen der Dominanz der unterschiedlichen Komponenten in der Persönlichkeitsstruktur diskutieren.

Menschen mit einer starken blauen Komponente planen ihre Vorhaben gerne, sie ordnen die Dinge und bereiten sich vor. Sie verlangen nach Unabhängigkeit, sind zukunftsorientiert und visionär. Aber wenn es die entsprechende Person die eigene Stärke übertreibt, wirkt sie auf andere distanziert und unterkühlt, gilt als zurückgezogener Einzelkämpfer und kommt womöglich arrogant rüber.

Menschen mit einer starken Rot-Komponente leben in der Gegenwart, haben eine natürliche Autorität, sie sind dynamisch, wollen die Dinge voranbringen, sie improvisieren, entscheiden schnell und begeistern. Aber sie stehen auch in der Gefahr, auf andere chaotisch und cholerisch zu wirken. Sie neigen dazu, andere „zu überfahren“.

Menschen mit einer dominanten grünen Komponente sind gesellig und meist beliebt. Sie haben Phantasie und Fingerspitzengefühl im Umgang mit anderen. Doch wenn sie es übertreiben, dann wirken sie realitätsfern. Sie wollen überall mitreden, bringen andere zur Weißglut, weil sie alles wiederholen, was schon mal gesagt worden ist, sie leben in der Vergangenheit und gelten vielfach als innovationsfeindlich.

Eine Hilfe zur Selbsthilfe, um sich und andere besser zu verstehen

„Über solche Dinge sprechen wir im Training“, berichtet Anja Marowsky. Wenn sich alle Kollegen mit dem Structogram befasst haben, kommt das Triogram-Training. Denn wenn ich mich selbst erkannt habe, fällt es auch leichter, mir die Persönlichkeitsstruktur meines Gegenübers zu erschließen.

„Das Wissen kann ich überall anwenden und einsetzen, um in Kontakt mit Menschen den anderen besser zu verstehen, ihm gerecht zu werden und bessere gemeinsame Ergebnisse zu erzielen“, sagt die Trainerin, sei es bei der Zusammenstellung von Teams oder im Kontakt mit dem Kunden. „Was ich mit Structogram und Triogram biete, das ist Hilfe zur Selbsthilfe, um mich selbst und andere Menschen besser zu erkennen und zu verstehen.“

Auf dem Weg zu einer erfolgreichen Fusion der beiden ehemals selbständigen Banken hat sich das Structogram-Training bisher bewährt: „Das Training ist nur ein kleiner Beitrag zum Gelingen der Fusion. Eine solche Fusion braucht ihre Zeit, denn sie ist mehr als ein technischer Veränderungsprozess. Wir sind auf dem Weg mit all seinen Verzweigungen, seinen Höhen und Tiefen. Ich finde es prima, dass ich in diesen Prozess mein Wissen und Können einbringen darf. Ich frage die Führungskräfte: Wie hast Du dein Team aufgestellt? Und die Leute in der Bank sprechen über mein Training. Es ist Thema beim Essen. Das ist ein guter erster Hinweis, dass es Wirkung entfaltet.“

Interview & Text: Claus Peter Müller von der Grün